Nur kurz war ihr Dasein….
Nun ist es endgültige Gewissheit. Die heiß umfochtene Trainingsstrecke des ECC-Schönau, beim „Hanslbauer“ in Oberndorf ist Geschichte.
Aufgrund einer anonymen Anzeige und dem darauf folgenden naturschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren, mussten wir uns der stupiden Bürokratie in der Paragraphenschlacht geschlagen geben.
Anfangs sah es ja noch sehr gut aus: Erich Diesenreither jun. legte über 90 (!) Unterschriften von Anrainern vor die keine Einwände gegen 2 Trainingstage/Woche zeigten, der Gemeinderat gibt einstimmig sein O.K. zur Nutzung des Grundstücks als Trainingsstrecke und auch die Behörden ließen ihre Mühlen kräftig mahlen.
Durch den Einspruch der Nachbarschaft wurde die Trainingszeit zwar dann nochmals verringert, aber nach einem Jahr verhandeln war ein genehmigter Betrieb für 2 x 3.5 Stunden pro Monat möglich und wurde auch einige Monate durchgezogen.
Ein großer Dank gebührt hier unserem Bürgermeister Haunschmied Herbert und GPO Wittinghofer Johann, die sich für uns stark machten aber auch den Gemeinderäten und den Gemeindebediensteten die uns bei den Behördengängen mit Rat und Tat zur Seite standen.
Nach der anonymen Anzeige und dem darauf folgendem naturschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren wurde die Trainingszeit auf 2 x 3 Stunden pro Monat reduziert und das nur noch in den Monaten Mai bis Oktober. Die Trainingstage waren auch nicht mehr frei wählbar, d.h. im Klartext, es musste immer ein Mittwoch und ein Samstag im Monat sein. Außerdem wurden uns auch noch 19 teils untragbare Punkte wie Lärmpegelmessungen, Nahfeldpegelmessungen bei jedem Motorrad (trotz Straßenzulassung), Flächeneinschränkungen, usw. auferlegt.
Über deren Sinnhaftigkeit lässt sich bekanntlich streiten.
Auf alle Fälle ist der finanzielle Schaden durch die angefallenen Baggerstunden, Strafen aufgrund der Anzeigen und etlichen Vereinsaustritte mit rund 5000 Euro zu beziffern. Von einem Haufen Arbeit ganz abgesehen…
Am 9. November wurde endgültig ein Strich unter die Angelegenheit gemacht, der Bagger rückte wieder an und viele fleißige Hände erledigten den Rest. Alle Spuren der ECC-Trainingsstrecke wurden beseitigt, alle alten Pläne verworfen.
Abends wurde dann noch ausgiebig über das Erlebte philosophiert und danach wieder neue Pläne für die Zukunft geschmiedet.
Der ECC sucht nun ein Grundstück direkt an einer Bundesstraße oder Schnellstraße, das die Fläche von 2 ha übersteigt. Wir würden natürlich die Fläche sauber in Schuss halten und auch noch gutes Geld dafür bezahlen. Der ECC möchte seinen aktiven Fahrern und speziell dem Nachwuchs eine Trainingsmöglichkeit bieten und dabei auch noch die Natur schützen indem auf die langen Anreisen zu ausländische Trainingsstrecken verzichtet wird.
Abschließend muss noch gesagt werden, dass in Wirklichkeit wieder ein perfekter Lebensraum für allerlei Tiere verloren geht. Die brach liegende Fläche war nämlich bedeutend größer als die befahrene. Laut Erich Diesenreither sen. ist die Population an Feldmäusen, Schlangen, Fröschen, Kröten und natürlich auch nützlichen Räubern wie dem Mäusebussard, noch nie so hoch gewesen.
Seitens der grünenstämmigen Behörde hieß es aber Zitat: „Eine rein landwirtschaftliche Nutzung ist der motorsportlichen Nutzung vorzuziehen“.
Was im Klartext heißt, dass nächstes Jahr die Fläche wieder intensiv landwirtschaftlich genutzt wird.
Als Steuerzahler muss man sagen, dass es sehr faszinierend ist, wie viele Personen und Ämter wir eigentlich selbst dafür bezahlen, damit sie uns das Leben dann schwer machen.